Kleinbankensymposium
Die FINMA hatte am 2. Oktober 2017 alle Banken der Aufsichtskategorien 4 und 5 zu einem Kleinbankensymposium eingeladen. Ziel des Symposiums war die Diskussion über aktuelle Themen der Finanzmarktregulierung und -aufsicht, insbesondere die differenzierte Regulierung und Aufsicht mit möglichen Erleichterungen für Banken der Aufsichtskategorien 4 und 5.Mark Branson, Direktor der FINMA, erläuterte die Vorstellung der FINMA von modernen Rahmenbedingungen für einen heterogenen Finanzplatz in der Schweiz. Hierzu fasste er die Ausgangslage wie folgt zusammen:
- Als Kleinbanken bezeichnet die FINMA Banken der Aufsichtskategorien 4 und 5.
- Die Eigenkapitalrendite liegt bei grösseren Privat- und Retailbanken höher als bei den übrigen Kleinbanken, zudem können diese weniger von Skaleneffekten profitieren.
- Die Kleinbanken sollen eine faire Chance bekommen, um zu wachsen, sich weiterzuentwickeln und in ihrem Nischenmarkt profitabel zu wirtschaften.
- Es ist für Kleinbanken schwieriger, sich bei Verbänden und in der Politik Gehör zu verschaffen.
- Das Proportionalitätsprinzip bei Kleinbanken findet bereits heute breite Anwendung, soll aber von der FINMA noch konsequenter angewendet werden.
- Das Proportionalitätsprinzip ist aber im Bereich der Regulierung aufgrund der Komplexität schwieriger umzusetzen als bei den Kapitalanforderungen.
- Die Risiken, die von einzelnen Kleinbanken der Kategorien 4 und 5 für die Stabilität des Finanzplatzes Schweiz ausgehen, sind für die FINMA überschaubar.
- Die Standards im Bereich des Verhaltens wie z.B. im Bereich der Geldwäschereibekämpfung oder Markverhalten sind unabhängig der Grösse der Banken einzuhalten, da z.B. auch Kleinbanken für Geldwäscherei im höheren Ausmass in Frage kommen können. Die FINMA will deshalb in diesem Bereich keine Differenzierung in der Verhaltensaufsicht.